Bewerbungslügen enttarnen

Es kommt zwar selten vor, aber es kommt vor: Bewerber „optimieren“ ihre Bewerbungsunterlagen, was leider in wenigen Einzelfällen sogar so weit geht, dass Dokumente gefälscht werden. Da es sich hier um eine verhältnismäßig geringe Anzahl von schwarzen Schafen handelt, macht es keinen Sinn, eine Art Paranoia gegenüber Bewerbungsunterlagen zu entwickeln. Sinnvoll ist es aber, auf bestimmte Anzeichen zu achten und dann ggf. weiter nachzuforschen. Dazu gehören folgende Punkte:

1.

Ist der Lebenslauf bzw. die Darstellung der beruflichen Entwicklung lückenlos? Wenn nicht, sind diese Lücken im Lebenslauf oder im Anschreiben erklärt?

 

2.

Stimmen die Angaben im Lebenslauf mit den Daten in den Zeugnissen oder Praktikumsbestätigungen überein? Vorsicht ist angebracht, wenn insoweit nur Jahreszahlen und keine genauen Daten angegeben werden.

 

3.

Sind verschiedene Dokumente, die dem Lebenslauf beigefügt werden, auffällig gleich gestaltet (Formulierungen, Schriftart, Schriftgröße, ggf. sogar Tippfehler)?

 

4.

Auf der Online-Datenbank der Kultusministerkonferenz unter anabin.kmk.org kann man recherchieren, welche Hochschulabschlüsse anerkannt sind.

 

5.

Wenn ausdrücklich Referenzen angegeben sind, sollte man nicht zögern, zumindest Stichprobenweise die Referenzen abzufragen. Sind keine Referenzen angegeben, so kann man dennoch Erkundigungen einholen, soweit nicht ausdrücklich Sperrvermerke in den Unterlagen aufgeführt sind. Natürlich sollte man niemals Auskünfte über den Bewerber bei Unternehmen einholen, in denen er noch ungekündigt beschäftigt ist.

 

6.

Auch im Bewerbungsgespräch lassen sich gezielt Angaben aus den Bewerbungsunterlagen hinterfragen, so etwa spezielle Fachkenntnisse oder aber auch Sprachkenntnisse.

 

Hartmut Wichmann

 

Managing Partner

Karlsruhe